Wanderwoche im Fichtelgebirge vom 4. bis 11. September 2016
Auch im Wanderjahr 2016 wollte der Eifelverein Mayen seinen Mitgliedern wieder eine Wanderwochenfahrt anbieten. Wandern im Fichtelgebirge stand auf dem Programm.
Monika Reis und Hannelore Schmitz hatten sich bereit erklärt, die Organisation dieser Wanderwoche zu übernehmen. Bischofsgrün zu Füßen der zwei höchsten Berge des Fichtelgebirges, dem Schneeberg (1053 m) und dem Ochsenkopf 1024 m) war Ausgangspunkt der Wanderungen, die die Eifelvereinswandergruppe während ihres siebentägigen Aufenthaltes in der Region unternahm. Ein Wanderführer vom Fichtelgebirgswanderverein begleitete die Mayener Wandergruppe auf den verschiedenen Touren und informierte sie jeweils über landschaftliche Besonderheiten und geschichtliche Gegebenheiten zum Teil kräftig gewürzt mit Anekdoten aus der Region.
Die erste Wanderung führte die Wandergruppe bei neblig trübem und regnerischem Wetter über den Bischofgrüner Panoramaweg, von dem aus man den Ort im Tal aus verschiedenen Blickwinkeln immer wieder neu betrachten konnte.
Am nächsten Tag ging es auf den Ochsenkopf, den zweithöchsten Berg der Region. Vorbei an Bischofsgrüner Wintersportanlagen folgte man dem serpentinenartig angelegten Weg aufwärts. Kurz vor der Gipfelstation teilte sich die Wandergruppe. Einige Wanderer wollten die Abkürzung über einen steilen, felsigen Pfad aufwärts nehmen. So trennte man sich mit dem Hinweis, auf dem Gipfel wieder zusammenzutreffen. Oben angekommen, konnte man, dank des beständigen Wetters, vom felsigen Gipfel aus einen wunderschönen Ausblick über das gesamte Fichtelgebirge genießen. Nach der Einkehr im Gipfelrestaurant folgte man dem Weg abwärts Richtung Weißmainquelle. Inzwischen zeigte sich die Sonne häufiger und so erreichte man die Weißmainquelle bei herrlichem Sonnenschein. Schließlich ging es weiter talabwärts zum „Karches“, einem bewirtschafteten ehemaligen Forsthaus, wo man die Wanderung in gemütlicher Runde ausklingen ließ.
Für den nächsten Tag war ein Ausflug ins Nachbarland Tschechien geplant. Die Städte Marienbad, Franzensbad und Eger standen auf dem Besichtigungsprogramm. In den alten, heute neu hergerichteten Kurorten Marienbad und Franzensbad konnten viele prunkvolle Häuser und Villen bewundert werden, die heute zum großen Teil unter Denkmalschutz stehen. Die gusseiserne Kolonnade und die „Singende Fontäne“ im Kurpark von Marienbad waren weitere Anziehungspunkte. Abschließend führte die Besichtigungsfahrt zur Stadt Eger, einer Stadt mit heute 31 000 Einwohnern, die bis zum 2. Weltkrieg ausschließlich deutsche Bevölkerung besaß. Nach einem Rundgang über den Marktplatz mit seinen historischen Häuserfronten, begab man sich wieder auf die Rückreise nach Bischofsgrün.
Für den darauffolgenden Tag war wieder eine Wanderung vorgesehen. Die „Kösseine“, ein Bergmassiv im Hohen Fichtelgebirge südlich des Ortes Wunsiedel gelegen, sowie das Felsenlabyrinth Luisenburg (das größte Felsenlabyrinth Europas) standen auf dem Tagesplan. Besonders beeindruckt zeigten sich die Eifelvereinwanderer von den imposanten Felsformationen des Felsenlabyrinths. Mehrere Aussichtskanzeln boten herrliche Ausblicke in die Region. Wie riesige glattgeschliffene Kieselsteine lagen die Felsbrocken neben- und übereinander. Zum Teil musste man sie umrunden, überklettern oder je nach Lage der Felsgruppen auch durchkriechen. Hier waren Trittsicherheit, hohe Beweglichkeit und Gleichgewichtssinn gefragt, und so nahm mancher Wanderer die hilfreich ausgestreckte Hand eines Mitwanderers dankbar an.
Der vorletzte Wanderwochentag war dem Besuch der Festspielstadt Bayreuth vorbehalten. Bei hochsommerlichen Temperaturen folgte man der Führung durch die Liszt- und Wagnerstadt Bayreuth vom Alten Schloss zur Schlosskirche, dann weiter zur Stadtkirche, zum Jean Paul Denkmal, zum Neuen Schloss und schließlich zum Markgräflichen Opernhaus, das zu einem der schönsten noch erhaltenen barocken Opernhäuser Europas zählt und seit dem Jahr 2012 Weltkulturerbe ist. Weitere Sehenswürdigkeiten wie Schlosspark, Wagnerhaus und Bayreuther Festspielhaus auf dem grünen Hügel konnten im Anschluss an die Stadtführung in eigener Regie besichtigt werden.
Der letzte Tag im Fichtelgebirge führte die Wandergruppe zur Egerquelle und an den Weißenstädter See. Vom Hotel aus ging es durch lichtdurchflutete hohe Fichtenwälder zum mit 12 behauenen Granitsteinen umfassten Quellaustritt der Eger. Nach ausgiebiger Rast im Quellbereich folgte man der Eger talabwärts zum Weißenstädter See, dem größten Freizeitsee Nordbayerns. Bei der Einkehr in einem Gasthaus am See verabschiedete sich die Wandergruppe von ihrem Fichtelgebirgswanderführer mit einem stimmungsvollen Abschiedslied aus der Verseschmiede von Walter Reis. Im Namen der Wandergruppe überreichte die Wanderwochenleiterin Monika Reis dem zu verabschiedenden Wanderführer ein Präsent, das dieser gerührt entgegennahm.
Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen. Eine wunderschöne, unvergessliche Wanderwoche ging zu Ende, die den Mayener Eifelvereinswanderern wieder einmal eine neue Wanderregion mit hohem Wandererlebniswert erschlossen hat. Und so würdigte man die organisatorische Vorarbeit und den unermüdlichen Einsatz der Wanderwochenleiterin Monika Reis auf ganz besondere Weise.
gez. Norgart Gudat