Der ehemalige Regierungsbunker bei Ahrweiler im Ahrtal war in diesem Jahr Ausflugsziel zu dem der Eifelverein Mayen seine ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder eingeladen hatte. Mit der Einladung zu dieser Veranstaltung wollte der Verein die ehrenamtliche Arbeit seiner Wanderführer, Wegepaten und Vorstandsmitglieder in besonderem Maße würdigen.
Der öffentliche Zugang zur Bunkeranlage besteht seit März 2008. Der Heimatverein „Alt-Ahrweiler“ hat 203 Meter der ehemals 17,3 Kilometer langen Tunnelanlage als Museum „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“ erhalten. Ein Mitarbeiter des Heimatvereins führte die Besuchergruppe des Eifelvereins Mayen durch die Bunkeranlage. Im Laufe der 1,5 stündigen Museumsführung erhielten die Besucher Informationen über Bau und Ausstattung sowie der Beseitigung der Anlage.
Der Bunker, ursprünglich als Eisenbahntunnel gebaut, wurde unter großer Geheimhaltung in der Zeit von 1960 bis 1972 zum Regierungsbunker ausgebaut. Er sollte als Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes im Krisen- und Verteidigungsfall dienen.
Im gigantischen abgeschotteten Gangsystem von 17,3 Kilometern Tunnellänge und 83.000 Quadratmetern Nutzfläche konnten 3000 Personen, darunter Bundespräsident, Regierung und Notparlament, im Verteidigungsfall 30 Tage überleben. Die Anlage enthielt insgesamt 897 Büroräume und 936 Schlafräume.
Im Rahmen der Nato-Übungen wurden ab 1966 alle zwei Jahre Übungen abgehalten, bei denen das Personal im hermetisch abgeriegelten Betrieb arbeitete. Im März 1989 wurde die Übung zum letzten Mal durchgeführt. Im Jahr 1997 beschloss die damalige Bundesregierung, den Regierungsbunker aufzugeben. Mit großem finanziellem Aufwand wurde der Bunker leergeräumt. Ein Teil der Bunkeranlage wurde mit Hilfe des Landkreises Ahrweiler zum Museum umgebaut und schließlich am 29. Februar 2008 für Besucher zugänglich gemacht.
Beim Rundgang durch die Dokumentationsstätte beeindruckte das hier noch erhaltene atombombensichere Rolltor aus Stahl und Beton mit einem Gewicht von 25 Tonnen, das bei Bedarf den Eingang in Sekundenschnelle hermetisch verschließen konnte.
Die Besichtigung weiterer Museumsräume wie Kommunikationszentrale, Elektrozentrale, Betriebsbüro, Friseursalon, Schlafraum des Bundespräsidenten, Küche, Krankenraum, Zahnarztzimmer und die der Mannschaftsräume im oberen Stock vermittelten einen Eindruck über die Infrastruktur des ehemaligen Regierungsbunkers.
Im Anschluss an den Museumsbesuch traf man sich zur abschließenden Einkehr im Ahrweiler Café „Ahr Kitz“. Hier saß man noch lange in gemütlicher Runde beisammen um die gewonnenen Eindrücke des Tages miteinander auszutauschen. Ein herzliches Dankeschön ging an den Vereinsvorsitzenden Joachim Rogalski, dem die Organisation dieses beeindruckenden Besichtigungstages oblag.
23.02.2019 Norgart Gudat