Basilika Maria Laach und Klosterpforte
Rundgang durch die Klosteranlage Maria Laach am 7. März 2018
Zum Dank für ihren ehrenamtlichen Einsatz lud der Vorstand des Eifelvereins Mayen seine Wanderführerinnen und Wanderführer zu einem Rundgang über das Klostergelände der Benediktiner Abtei Maria Laach ein.
Auch die Wegepaten des gemeinsam betreuten Wanderweges „Nette-Natur-Weg“ aus Andernach und Polch waren eingeladen, und so traf man sich zur Besichtigung der Klosteranlage in Maria Laach. Walter Müller, Vulkanparkführer im Vulkanpark Brohltal/Laacher See begrüßte die Eifelvereinsgruppe und führte in den Ablauf der Besichtigung über das Klostergelände ein.
Nach dem Gang zum Waldfriedhof, einem Gemeindefriedhof mit einem Kriegsgräberfeld gefallener Soldaten des 2. Weltkrieges auf dem heute keine regelmäßigen Bestattungen mehr stattfinden, begab man sich in den Klausurbereich der Klosteranlage. Die Johanneskapelle, ein kleiner Sakralbau aus dem 19. Jahrhundert am Eingang zur Klosteranlage gelegen, war nächstes Besichtigungsziel. In den Jahren 1980 bis 1984 wurde die Kapelle innen neu gestaltet und mit Fenstern von Professor Georg Meistermann ausgestattet. Weiter führte der Weg zur Aula im Verwaltungsgebäude des Klosters. Hier erhielten die Besucher wesentliche Informationen über Gründung und geschichtliche Entwicklung der Abtei. Die Nikolauskapelle, ehemalige Pfarrkirche des Klosters, im 13. Jahrhundert erbaut, war ein weiterer Sakralbau der auf dem Weg über das Klostergelände besichtigt wurde. Auch die Gruft unter der Kapelle, in der ehemals Mönche ihre letzte Ruhestätte fanden, konnte besichtigt werden. Heute werden die Verstorbenen im Umfeld der Kapelle bestattet. Einen besonderen Eindruck hinterließ der Besuch in der Klosterbibliothek, die aus den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts stammt. Die Buchregale befinden sich in Holzgalerien über drei Stockwerke verteilt, die durch eine gusseiserne Wendeltreppe in der Raummitte miteinander verbunden sind. Der Bibliotheksbau mit seiner gusseisernen Treppen- und Brüstungskonstruktion gehört nach Ansicht der Landesdenkmalpflege zu den kulturgeschichtlich und denkmalpflegerisch bemerkenswertesten und besterhaltenen Bibliotheksbauten des 19. Jahrhunderts. Die Bibliothek umfasst heute etwa 260.000 Titel, sie gehört damit zu den größten Privatbibliotheken Deutschlands. Dem Abschluss des Rundgangs war der Besichtigung der Klosterkirche vorbehalten. Durch das Atrium „Paradies“, einer Säulenvorhalle mit Innenhof und Löwenbrunnen, gelangte man in die Basilika. Die Abteikirche (Baubeginn 1093 unter Pfalzgraf Heinrich II.) zählt zu den am besten erhaltenen romanischen Bauwerken Deutschlands. Nach dem Besuch der Sakristei und der Krypta, dem ältesten Teil der Klosterkirche, widmete man seine Aufmerksamkeit dem Innenraum der dreischiffigen Basilika. Besonders bewundert wurde das große Mosaikbild im Chorraum in der Ostapsis, das den Welterlöser Christus zeigt. Im hinteren Teil der Kirche, in der Westapsis, konnte man das Hochgrab des Klosterstifters Pfalzgraf Heinrich II. in Augenschein nehmen.
Die Einladung des Vorstandes zur Einkehr in der Klostergaststätte wurde von allen gern angenommen, und so saß man hier noch lange in gemütlicher Runde beisammen um die gewonnenen Eindrücke des Tages miteinander auszutauschen. Ein herzliches Dankeschön ging an Walter Müller, der die Führung über das Klostergelände mit seinem profunden Wissen der komplexen geschichtlichen Entwicklung der Abtei Maria Laach zu einem besonderen Erlebnis gemacht hat. Ein weiterer Dank ging an den Vereinsvorsitzenden Joachim Rogalski, dem die Organisation dieses beeindruckenden Besichtigungstages oblag.
Norgart Gudat