Die Tageskulturfahrt des Eifelvereins Mayen führte in den Lahn-Dill-Kreis nach Mittelhessen. Die Burg Greifenstein und die mittelalterliche Fachwerkstadt Herborn standen auf dem Programm, das der Organisator der Kulturfahrt, Joachim Rogalski, mit umfassendem Info-Material für die Teilnehmer vorbereitet hatte.
Die Burg Greifenstein, Ruine einer Höhenburg, stand zuerst auf dem Besichtigungsprogramm. In zwei Gruppen wurden die Teilnehmer von geschulten Führern über das Burggelände geführt.
Die Höhenburg, im Jahr 1160 erstmals urkundlich erwähnt und im 13. Jahrhundert zum Schutz des Handelsweges zwischen Frankfurt und Köln ausgebaut, wurde zum Ende des 13. Jahrhunderts wieder zerstört. Nach einer wechselvollen Geschichte mit vielen Besitzern wurde die Burg nach 1676 zu einem Barocken Schloss ausgebaut, das später wieder verfiel.
Die aus dieser Zeit stammende Schlosskirche, gebaut über der Katharinenkapelle, einer ehemaligen Wehrkirche, beeindruckte die Besucher mit ihren üppigen Stuckverzierungen an Decke und Wänden.
Einzigartig ist auch der die Burg überragende doppeltürmige Bergfried, der bestiegen werden konnte.
Seit 1984 ist im Bollwerk „Roßmühle“, dem ehemaligen Geschützturm, das Glockenmuseum „Glockenwelt Burggreifenstein“ untergebracht. Hier konnten die Besucher an die 100 Glocken besichtigen, die sie zum Teil auch selbst zum Klingen bringen konnten.
Seit 1969 kümmert sich der Greifenstein-Verein um den Erhalt der Burg. Sie ist heute ein Kulturdenkmal deren Restaurierung von der Bundesrepublik Deutschland gefördert wird.
Als nächstes wurde die Fachwerkstadt Herborn angesteuert, eine Stadt mit 1000-jähriger Stadtgeschichte, die zu den besterhaltenen Stadtanlagen Deutschlands zählt. Mit Stadtplan und weiterem Info-Material ausgestattet erkundeten die Teilnehmer die historische Altstadt. Neben den vielen prachtvollen mehrstöckigen Fachwerkhäusern zählen das historische Rathaus mit seinem markanten Uhrturm, die Hohe Schule, eine im Mittelalter gegründete Bildungseinrichtung, das Schloss, entstanden im Zuge der Stadtbefestigung im 14. Jahrhundert und die Evangelische Stadtkirche als ältestes Gebäude der Stadt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
Bevor man sich wieder auf die Rückreise begab, genoss man noch einmal die spätsommerliche Stimmung der idyllischen Altstadt bei der Einkehr in verschiedenen Straßenlokalen.
30.9.2023 Norgart Gudat
